Die Großunternehmen sind weiterhin die schlechtesten Zahler
Nach mehreren Jahren ständiger Verbesserung der schlechten Zahlungsgewohnheiten in Frankreich trat in 2018 Stabilität ein. Im Durchschnitt wurden die Rechnungen mit einer Verspätung von elf Tagen gezahlt, so die Etüde der Gesellschaft Altares, die im Jahresbericht des „Observatoire“ zu den Zahlungszielen veröffentlicht wurde. In 2015 lag der Durchschnitt der Überschreitungen noch bei 13,5 Tagen – also eine durchaus positive Entwicklung.
Zur Erinnerung: Die gesetzliche französische Zahlungsfrist ist auf maximal 45 bzw. 60 Tage nach Erstellung der Rechnung festgelegt. Danach sind Verzugszinsen zu zahlen, deren Berechnung auf der Rechnung anzugeben ist.
Der Prozentsatz der Unternehmen, die pünktlich ihre Außenstände begleichen, ist in 2018 von 44% auf 41,8% gefallen. Traditionell zahlen die in der Kommunikation, im Informatikbereich oder auch im Transportwesen arbeitenden Firmen am langsamsten. Bei den Unternehmen mit mehr als 5.000 Arbeitnehmern war im 3. Quartal 2018 ein Anstieg der Zahlungszielüberschreitungen auf 15,3 gegenüber 15,1 Tagen in der gleichen Periode des Vorjahres zu verzeichnen, wohingegen bei Gesellschaften mit weniger als fünf Mitarbeitern nur eine Überschreitung von 10,2 Tagen festzustellen war.
Dieser zwischen Groß- und Kleinunternehmen bestehende Unterschied wurde auch durch die Sanktionen, die von der zuständigen Behörde („DGCCRF“) verhängt wurden, nicht verringert. Ebenso half auch das von Emmanuel Macron noch als Wirtschaftsminister eingeführte „Name-and-shame-Verfahren“, wodurch die betroffenen Firmen öffentlich angeprangert werden, nicht, diesen Zustand zu verbessern. In 2018 wurden sieben Strafen, in Höhe von insgesamt 1,1 Mio. € an besonders langsam zahlende Unternehmen verhängt. Die beiden weltweit agierenden Firmen Amazon und Huawei waren dabei die Spitzenreiter.